Mit einem Festabend in der Alten Turnhalle feierten rund 200 Gäste am 15.11.2014 dieses Ereignis – und blickten zurück auf die Geschichte.

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„Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht“, so wurde am Samstagabend aus Schillers „Glocke“ zitiert.

In der von den Feuerwehrkameradinnen Elke Zimmermann und Simone Buck sehr ansprechend geschmückten Alten Turnhalle beging die Freiwillige Feuerwehr, genau am Tag des 150. Geburtstages, ihre Jubiläumsfeier. Flammenoptik auf der Bühne, gleich neben dem Rednerpult, demonstrierte augenscheinlich das Thema des Abends.

Schon 1865 wurden die Feuerwehrleute in historischen Schriften mit den Attributen der Pünktlichkeit und Ordnung belegt. In genau der gleichen Weise möchte der oberste Dienstherr, Bürgermeister Roland Schweikert, seine Feuerwehr auch heute sehen, wie er gleich am Anfang nach der Begrüßung der Gäste und zahlreichen Ehrengäste, betonte.

Als wichtigen Weggefährten der Gruibinger Wehr bezeichnete er den vor kurzem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten langjährigen Kommandanten und jetzigen Ehrenkommandanten Walter Eberhard. Gemeinsam mit dem ehemaligen Kreisbrandmeister Joachim Luther und dem ehemaligen Bürgermeister Walter Kuhn legte dieses „Dreigestirn“ im Jahre 1977 den Grundstein für die Stützpunktfeuerwehr.

Der Kreisverbandsvorsitzende Werner Nagel führte in seiner Festrede aus, dass die Gruibinger Feuerwehr, zusammen mit den Kameraden aus Wiesensteig, bis heute zuständig ist für „einen der gefährlichsten und unfallträchtigsten Autobahnabschnitte im gesamten Bundesgebiet“ – was auch schon früher der ehemalige Landesbranddirektor Kordt bestätigt hatte. Werner Nagel lobte die „Jubilarin“ auch dafür, dass die Freiwillige Feuerwehr Gruibingen bisher insgesamt drei Kreisfeuerwehrtage ausgerichtet hat – zuletzt auch den im Jahr 2014. „Klasse Fest, klasse Truppe, klasse Leistung – weiter so!“ waren die Worte des Kreisverbandsvorsitzenden.

Die Geschichte der Feuerwehr, entstanden aus Nachbarschaftshilfe bis hin zur ersten ordentlichen Feuerwehr, beschlossen am 15. November 1864, wurde mehrfach beschrieben. 1885 noch freiwillig mit 150 Feuerwehrleuten, wurde diese im Jahr 1919 wieder zur Pflicht. Einen Quantensprung scheint die Ausrüstung der Feuerwehr gemacht zu haben. Vom Spritzenwagen mit Pferdegespann ist die Feuerwehr heute zu modernen Fahrzeugen, Geräten und Bekleidung gekommen.

Dass Technik jedoch nicht alles ist, brachte Feuerwehrkommandant Frank Burr zum Ausdruck. Fleiß, Einsatz und die Bereitschaft, fremden Menschen zu helfen, zu jeder Tages- und Nachtzeit 365 Tage im Jahr bereit sein um auszurücken – dies sind nur einige Eigenschaften, die seine Feuerwehrkameraden mitbringen. Auch die Unterstützung der jeweiligen Familien spielt eine große Rolle dabei. Er sprach von „Menschen, die Beachtliches geleistet haben“, mit Blick auf die Gegenwart und die Vergangenheit, und im Gedenken an frühere Feuerwehrkameraden.

Schillers „Glocke“ zitierend beschrieb Zugführer Walter Moll das Feuer, das heiße Element, das so schön und doch so gefährlich sein kann. In einer „Zeitreise“, einer Bildpräsentation, zeigte er sowohl historische Bilder, wie auch solche aus der jüngeren Geschichte der Feuerwehr. Schwere Unfälle auf der Autobahn, zu denen man gerufen wurde, wechselten ab mit Einsätzen über die man heute schmunzeln kann. So sorgten gleich mehrere umgekippte Lastwagen auf der A 8 mit Tomaten, Bananen und Orangen zeitweise für ein Überangebot dieser Produkte im näheren Umfeld, so erinnerte sich manch Anwesender.

In zahlreichen Reden wurde den Feuerwehrleuten Wertschätzung und Lob ausgesprochen. Die Kameradschaft, so betonte der Gruibinger Bürgermeister, ist gleichfalls essentiell für die Tätigkeit der Feuerwehrkameraden. Durch Freizeitaktivitäten Vertrauen und Verlässlichkeit zu schaffen, wird wichtig, wenn der Notfall kommt.

Mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedankte sich die Wehr bei ihrem langjährigen und gern gesehenen Freund Gerhard Nagel, den man getrost als den Haus- und Hoffotografen der Feuerwehr Gruibingen bezeichnen darf.

Nach einem wohl verdienten Festmahl sorgte die Tanzband „Mendocino“ für einen vergnüglichen und stimmungsvollen Jubiläumsabend. Und die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gruibingen zeigten, dass sie nicht nur vortrefflich Feste organisieren und durchführen können, sondern auch richtig „festen“. Neben einer ständig gut gefüllten Tanzfläche sorgten einige Kameraden mit eigens einstudierten Einlagen für Kurzweil in der Alten Turnhalle.

Die Gruppe der „Tenöre“, stimmgewaltig unterstützt von unserem ehemaligen Kameraden und Jugendfeuerwehrwart Thomas Kessler und begleitet von unserem Freund Ernst Spengler, überzeugte das Publikum mit bis dato nur den Wenigsten bekannten Feuerwehrliedern sowie dem „Gruibinger Jägerlied“. Die Gruppe der „Schlümpfe“ sorgte für Vergnügen, indem sie zum „Lied der Schlümpfe“ auch einige Kameraden und Ereignisse bei der Feuerwehr auf die Schippe nahmen. Und nicht zuletzt sorgte eine Gruppe mit den legendären „Glocken von Rom“ für ausgelassene Stimmung.

So war es nicht verwunderlich, dass in bester Stimmung bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde. Und dennoch zeigte sich dann am Sonntagmorgen, dass hier eine eingeschworene Mannschaft am Werke ist. Denn schon um 10 Uhr war ein Großteil der Truppe bereits wieder vor Ort in der Alten Turnhalle, um abzubauen und aufzuräumen, damit das Objekt wieder, wie man es von der Feuerwehr gewohnt ist, in einwandfreiem Zustand an den TSV übergeben werden konnte.

Alles in Allem kann man sicherlich von einem gelungenen Festabend sprechen, der allen Anwesenden gut gefallen hat und sicherlich lange in guter Erinnerung bleiben wird.

Unsere Tenöre in Aktion
Unsere Tenöre in Aktion

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